Wer Lissabon besucht sollte sich auch unbedingt einen Tag Zeit nehmen um einen Tagesausflug nach Sintra zu unternehmen. Sintra ist ein kleiner Ort am Fuß des portugiesischen Sintra-Gebirges. Die Kleinstadt diente lange als Sommerresidenz der Könige und wurde 1995 von der UNESCO als Kulturlandschaft klassifiziert. Die Stadt und der Nordhang des Gebirges (Serra de Sintra), mit ihren eindrucksvollen architektonischen Erbe sind seit diesem Zeitpunkt Teil des Weltkulturerbes.
Vor allem der tolle Palácio da Pena war eines der Highlights meines Lissabon Besuchs. Die Anreise ist bequem und günstig mit dem Zug von Lissabon aus möglich und man kann sogar mit der Viva Viagem Karte bezahlen.
Mit dem Zug von Lissabon nach Sintra
Los geht es direkt im Zentrum Lissabons am Bahnhof Rossio, der von außen auf den ersten Blick nicht unbedingt als Bahnhof zu erkennen ist. Die Fahrt, welche nur zwischen zwei und drei Euro kostet, kann man mit der Viva Viagem Karte bezahlen, die man auch für die Busse in Lissabon her nimmt.
Die Züge fahren je nach Tageszeit alle 10 – 20 Minuten. Details hierzu findet ihr auf der Seite der Bahngesellschaft CP – Comboios de Portugal
Touristenbus 434
Da Sintra in einer recht hügeligen Gegend liegt und gerade der Aufstieg zum Palácio da Pena sehr steil ist, benützt man zur Fortbewegung in Sintra am besten den eigenes dafür vorgesehen Touristenbus 434 der lokalen Busgesellschaft Scotturb (http://www.scotturb.com/carreiras/horarios). Dieser verbindet den Bahnhof mit dem historischen Zentrum, dem Pena Palast und dem Maurenschloss. Die Haltestelle am Bahnhof in Sintra befindet sich rechts vom einfahrenden Gleis, vorbei an einem kleinen Bahnhofsgebäude, in dem es auch Übersichtspläne gibt.
Da wir an diesem Tag auch noch weiter zum westlichsten Punkt Europas, Cabo da Roca, sowie nach Cascais fahren wollen, haben wir uns direkt am Bus ein Tagesticket für 15€ (Stand September 2018) geholt.
Erst zum Castelo dos Mouros und Palácio da Pena, dann Sintra selbst
Es wird häufig vorgeschlagen, vom Bahnhof direkt in die Altstadt von Sintra zu laufen, oder mit dem Bus zu fahren, um dort mit dem Sightseeing zu beginnen. Dies kann aber zur Folge haben, das es später am Tag am Palácio da Pena sehr voll wird.
Wir sind deshalb direkt mit dem Bus zur Haltestelle des Castelo dos Mouros (Maurenburg) weiter gefahren. Dieses mussten wir allerdings, aufgrund der tief hängenden Wolken, links liegen lassen. Lediglich ein kombiniertes Ticket für den Palácio da Pena und den Palácio Nacional in Sintra haben wir uns gekauft und sind dann direkt weiter bergauf zum Palácio da Pena gewandert.
Bei schönem Wetter soll man aber eine traumhafte Aussicht von der Maurenburg haben, so dass sich der Besuch der alten Mauern dann definitiv lohnt.
Palácio da Pena
Zunächst geht es durch die schönen Gärten des Palácio da Pena weiter bergauf bis sich schließlich der farbenfrohe Pena Palast aus dem Nebel erhebt. Er ist DIE Sehenswürdigkeit in Sintra und ein tolles Beispiel für die Architektur der Romantik.
Auch das Innere des Palastes lohnt sich zu besichtigen. Hier zeigen zahlreiche Räume die Inneneinrichtung des frühen 19. Jahrhunderts. Wer dies plant sollte unbedingt meinen Tipp beherzigen und den Palácio da Pena als ersten Ziel wählen. Ansonsten steht man vor allem in der Mittagszeit sehr lange am Eingang an.
Auf den Terrassen des Schlosses befindet sich weiterhin eine schöne kleine Kapelle mit einem wunderschönen Fenster.
Nach der Besichtigung des Schlossen haben wir noch etwas den schönen Park erkundet. Dieser hatte durch das neblige Wetter einen ganz besonderen Charme. Bei schönen Wetter sollte man unbedingt zum Cruz Alta, ein Kreuz und Aussichtspunkt hoch oben am Berg, von dem man eine tolle Aussicht haben soll. Wir haben uns den Aufstieg aufgrund des Nebels gespart und sind nach der Runde durch den Park mit dem Touristenbus 434 weiter in die Altstadt von Sintra gefahren.
Sintra und Palácio Nacional de Sintra
In Sintra ausgestiegen machen wir uns auf den Weg zum Palácio Nacional de Sintra. Dieser ist durch seine bekannten und markanten Schornsteine nicht zu übersehen. Mit unserem Kombi-Ticket betreten wir den Palast und bewundern auch hier die prachtvollen Innenräume und betrachten auch die großen Schornsteine von Innen. Aber für uns allerdings kein Must-See, auch aufgrund des teuren Eintritts. Vor allem wenn man schon die Innenräume am Palácio da Pena besucht hat, kann man sich diese Station sparen und mehr Zeit in der Altstadt von Sintra verbringen.
Hier merkt man allerdings sofort, dass alles auf Touristen ausgelegt ist. Vor allem bei den Preisen in den Restaurants. Da uns der Hunger plagt, uns es hier aber zu teuer ist, schlendern wir nur kurz durch die schönen Gassen und machen uns anschließend auf den Weg zu Fuß zum Bahnhof. Dort haben wir gegenüber des Bahnhofsgebäudes ein gutes chinesisches Restaurant gefunden, bei dem das Preis-Leistung Verhältnis definitiv gestimmt hat und sind so doch noch zu einem guten Mittagessen gekommen.
Cabo da Roca
Der westlichste Punkt Europas. Allein schon deswegen für uns ein Must-See. So suchten wir uns nach dem Essen den Bus 403 nach Cascais, der auch eine Haltestelle am Leuchtturm von Cabo da Roca anfährt. Und es sollte eine abenteuerliche Busfahrt werden. In fast jedem Dorf das wir durchqueren mussten, kam uns natürlich an der engsten Stelle, entweder ein LKW oder der Bus der Gegenrichtung entgegen. Mehrmals mussten der Fahrer zurücksetzen, einmal sogar aussteigen und den anderen Bus vorbei lotsen.
Zu unserer Enttäuschung wurde das Wetter aber nicht besser. Vor lauter Nebel sahen wir vom westlichste Punkt Europas nicht mal das Meer. Auch den Leuchtturm erkannten wir erst, als wir davor standen.
Sehr enttäuscht stiegen wie in den nächsten Bus weiter nach Cascais, um den Zug zurück Richtung Lissabon zu nehmen und um den Tag ausklingen zu lassen. Da wir aber noch ein paar Tage in Lissabon hatten, viel recht schnell der Entschloss, Cabo da Roca noch einmal zu besuchen. Diesmal direkt über Cascais.
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